In einer ganztägigen Veranstaltung haben wir uns im alten Mirker Bahnhof in Wuppertal mit der…
Ein Blick in die Zukunft 2035–2045
Energiewende
Im Kontext der Energiewende wird die gemeinschaftliche Verantwortung der Gesellschaft hervorgehoben. Dies schließt die Forderung an den Gesetzgeber, für Klarheit uns Konstanz zu sorgen, definitiv mit ein. Netzwerke sind essenziell, um der großen Komplexität begegnen zu können. Innerhalb der Netzwerke ist auf eine interdisziplinäre und gewerkübergreifende Zusammensetzung, einschließlich Bauherren und Mieter:innen, zu achten.
Angehalten zur Verwendung von digitalen Werkzeugen gilt es, die durchgängige Verwendbarkeit von Daten über den Lebenszyklus zu forcieren – beginnend mit digitalen Bauanträgen, über kollaborative Planung (BIM) bis zum Gebäudebetrieb, dem Energiemanagement und letztlich der Rezyklierbarkeit.
Die einfache Anwendbarkeit der Werkzeuge steht im Vordergrund.
Bildung und Forschung dient als Grundlage für das Netzwerken und den Transfer in die Akteursgruppen. Neben der Ausbildung und Weiterbildung von Fachkräften sollen Innovationen und Best-Practice-Ergebnisse schnell an die Akteure kommuniziert werden. Fokus ist auf die Entwicklung CO2-armer Bauweisen sowie ressourcenschonende Verfahren zu legen.
Ressourcenwende
Zunächst haben wir festgestellt, dass der Begriff „Ressource“ nicht nur die Materialität in der Baubranche umfasst, sondern er sich auch auf den Menschen als Fachkraft und die Zeit bezieht.
Gleichzeitig werden Baugesetze und Normen als Hemmnis in der Ressourcenwende wahrgenommen. Deren Anpassung sowie gesetzliche Förderung von Sanierungen und die Begrenzung von Ressourcen und CO2 in Bauprojekten bieten einen Anreiz zur Minimierung der Verwendung von Baumaterialien.
Dafür sind ein gesellschaftliches Umdenken und ein Bewusstsein gegenüber dem Verbrauch und Umgang mit Materialien notwendig. Vorurteile gegenüber neuartigen oder wiederverwertbaren Baustoffen sind abzubauen, um Ressourcenschutz durch Bestandserhaltung und die Stadt als Ressourcenlager zu etablieren.
Die Kombination aus innovativem Recycling und seriellem Sanieren verspricht immenses Potenzial.
Serielles Sanieren
Nachhaltige Sanierungen bedeuten für die Baubranche hohe ökonomische und ökologische Potenziale.
Wird Zielkonflikten von Nutzern und Eigentümern durch eine kompetente Erstberatung vorgebeugt, lässt sich der energetische, finanzielle und nutzbare Wert von Bestandsgebäuden deutlich erhöhen. Zur breiten Akzeptanzerzeugung sind solche Wertsteigerungen sichtbar zu machen.
Gegen den Fachkräftemangel und für die Schaffung von Innovationen ist neben der ganzheitlichen Betrachtung des Feldes „nachhaltiges Sanieren“ besonders der Austausch und Wissenstransfer zwischen den einzelnen Branchen nötig, um Personal aktueller auszubilden bzw. zu schulen als auch zu motivieren, damit (Planungs-) Prozesse interdisziplinär effizienter umgesetzt werden.
Förderungen sind zweckdienlich, wenn sie gemeinsam mit der Gesetzgebung langfristige Sicherheit in einem angemessenen Rahmen vorgeben.
Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft sind, beispielsweise durch die Erfassung der im Gebäude verwendeten Rohstoffe, als wichtige Bausteine nachhaltigen Sanierens sinnvoll zu etablieren.