Was ist CO2Bau?
Im Projekt „Nachhaltiges Bauen und Sanieren – Dekarbonisierung des Gebäudebestands mit minimiertem Ressourceneinsatz (CO2Bau)“ wollen wir in Kooperation mit Partnern die Bauwende vorantreiben.
Mit dem Fokus auf Austausch und Kommunikation entwickeln wir Zukunftskompetenzen einer branchenübergreifenden Community in den Themenbereichen des Bau- und Immobilienwesens.
Die im Projekt aufzubauende Kooperationsplattform adressiert das nachhaltige Bauen und Sanieren mit dem Schwerpunkt der Dekarbonisierung des Gebäudebestands mit minimiertem Ressourceneinsatz. Hier besteht ein immens großer Handlungsbedarf und ein großes ungenutztes Transfer- und Anwendungspotenzial. Heutige Herausforderungen bzgl.
Nachhaltigkeit bei Bau und Betrieb von Gebäuden sind nur noch ganzheitlich d.h. gemeinsam in Abstimmung aller Beteiligten in optimaler Weise lösbar. Einem zielführenden und strategischen gemeinsamen Planen und Wirken der diversen Akteur:innen wie Architekt:innen, Planer:innen, Handwerker:innen, Unternehmen, etc., steht aber, neben der zunehmenden Komplexität des Bauens und Sanierens, eine fehlende Kommunikationsstruktur entgegen.
Hier setzt die beantragte Kooperationsplattform an.
Ziele des Projektes
Gemeinsam mit den Akteur:innen werden mittels unterschiedlicher Kommunikationsformate Hemmnisse, Hürden und Nöte sowie (Entwicklungs-)Chancen, Innovationen und Kompetenzen, die für eine Transformation des Gebäudesektors bereits verfügbar sind bzw. gemeinsam erschlossen werden müssen, identifiziert. Daraus werden Pfade, Checklisten oder Entwicklungsstrategien für Politik und Handreichungen für die Baubranche entwickelt bzw. in Kooperationen für Entwicklungsprozesse initiiert, in denen die grundlegenden Herausforderungen und Innovationen zur Dekarbonisierung des Gebäudebestands wie auch daraus resultierende Chancen und Veränderungsprozesse beispielsweise durch die Kreislaufwirtschaft und die Digitalisierung berücksichtigt werden.
Mittels der Kooperationsplattform wird der teils schnell voranschreitende Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse mit der Praxis verknüpft. Der Austausch von Innovationen und Hemmnissen innerhalb des Akteurs-Clusters, gekoppelt an den Wissenstransfer der Hochschulen erzeugt eine effiziente Dekarbonisierung des Gebäudebestandes
Veranstaltungen
In unseren Veranstaltungen erarbeiten wir gemeinsam die Grundlagen für eine nachhaltige Bauwende.
29. November 2024
Substance & Transformation
Am Freitag, den 29.11.2024 wird an der Hochschule Düsseldorf zum fünften Mal die Civic Design Conference der Peter Behrens School of Arts stattfinden. Unser diesjähriges Thema ist „Substance and Transformation“ und gemeinsam mit dem Institut für lebenswerte und umweltgerechte Stadtentwicklung (In-LUST) möchten wir hiermit herzlich zur Teilnahme einladen.
Städte, wie wir sie kennen, können so nicht überleben. Planung, wie wir sie gewohnt sind, muss sich substantiell ändern. Architektur muss sich neu erfinden. Während manche Städte und Ortschaften in Deutschland immer dichter werden und neue Gebäude und Stadtteile geplant werden, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, bleibt eine erstaunliche Menge an Raum und gebauter Substanz ungenutzt und dem Verfall überlassen. Städte waren trotz ihrer steinernen Natur schon immer elastische Organismen. Sie sind in der Lage, zu entstehen, zu wachsen, zu gedeihen, zu explodieren, zu verfallen, zu schrumpfen, zu überleben und manchmal zu sterben, wobei sie oft wieder von vorne beginnen. In der langen Geschichte der Architektur ist die Moderne mit ihrem Impetus des Abrisses und Neubaus eine einsame Ausnahme. Zuvor entstand das Neue in der Regel aus der Verwertung des Alten, Transformation und Zirkularität waren die Regel, Neubau und einmalige Nutzung der Baumaterialien die Ausnahme.
Unsere insbesondere im letzten Jahrhundert angesammelte Masse an gebauter Umwelt ist eine gewaltige Ressource. Wir müssen die Fragen zum Bestand und seiner Transformation gleichzeitig kulturell, wirtschaftlich, sozial und ökologisch stellen. Eine Analyse der bestehenden Bausubstanz muss mögliche Handlungs- und Eingriffspunkte aufzeigen. Bestand ist nicht nur ein verwertbares Bauteillager, sondern in seiner Präsenz Anstifter zum Weiterbauen und Umnutzen. Permanenz und Erhalt bereits vorhandener Gebäude sollte oberste Priorität vor dem Wiedereinsatz der Bauteile an anderen Orten oder gar dem Abriss und bestenfalls downgecyceltem Einsatz des Baumaterials haben.
Vom städtebaulichen Maßstab bis zum architektonischen Detail bedarf es einer genauen Kenntnis des Vorgefundenen, um die darin enthaltenen Potentiale für eine ressourcenschonende Entwicklung zu nutzen. Mögliche Transformationen und Aktualisierungen des Gebäudebestands sind auf ein Wissen um Typologien, Baukonstruktionen und Materialzusammensetzungen angewiesen, damit Architektur aus vergessenen elastischen Prinzipien zu neuen Horizonten aufbrechen kann. Wir wollen den historischen und zeitgenössischen Diskurs zu diesem Thema kennenlernen und eine lebendige Diskussion zu diesen Fragen in unserer Konferenz führen.
Ziel unserer Konferenz ist es, praktizierende Architekt:innen und Städtebauer:innen mit Studierenden, Forschenden und Lehrenden sowie Akteur:innen aus den Stadtverwaltungen zusammenbringen, und bewusst formalästhetische Themenstellungen neben wissenschaftlichen Betrachtungen zur Zirkularität (oder Beständigkeit) und politischen, bzw. pragmatischen Aspekten der Realisierbarkeit diskutieren.
Als Keynote-Speaker:innen werden dieses Jahr Anne Lacaton (Lacaton & Vassal, Paris) Pritzker-Preisträgerin 2021, Jo Taillieu (jo taillieu architecten, Gent), Anna Bandke (Stadt Bergisch Gladbach, Projektgruppe Zanders-Areal) und ein:e Vertreter:in vom baubüro in situ (Zürich und Basel) teilnehmen.
Eine offizielle Einladung mit detailliertem Zeitplan sowie eine vollständige Liste unserer diesjährigen Gastredner*innen werden wir in Kürze zur Verfügung stellen.
Im Archiv finden Sie Zusammenfassungen und Rückblicke auf alle bisher stattgefundenen Veranstaltungen.
Projektpartner
Kontakt
Für Fragen, Anregungen oder Anmerkungen stehen wir Ihnen gerne per E‑Mail oder Telefon zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!
Tel. +49 (0)211 4351–2610
info.lust@hs-duesseldorf.de
Förderung
Kooperationsplattformen 2022
Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen